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Die "Sommerzeit"

Die "Sommerzeit" auf der Landkarte:


Die grundlegende Idee für die geografischen Zeitzonen ist die, dass die gesamte Erdoberfläche in 24 geografische Bereiche (gemäß der 24 Stunden eines Tages) aufgeteilt wird. Das wurde im Jahr 1884 auf der Internationalen Meridian-Konferenz beschlossen. 25 Staaten einigten sich damals in Washington darauf, die Erde in 24 Zeitzonen mit einer geographischen Länge von 15 Grad einzuteilen. Zum Nullmeridian erklärte die Konferenz den Greenwich-Meridian. Dieser war zu dieser Zeit bereits auf vielen Seekarten als Nullmeridian verzeichnet. In den einzelnen Zeitzonen erreicht die Sonne auf dem mittleren Längengrad genau um 12:00 Uhr ihren höchsten Stand (Mittag: Dieser Zeitpunkt teilt den Tag in genau zwei gleichlange Zeiträume). 

Für die mitteleuropäische Zeitzone gilt das genau auf der rot eingezeichneten Linie in Abb.1 (durch die Stadt Görlitz). Das heißt, dass es z.B. in Görlitz genau um 12:00 Uhr auch wirklich Mittag ist. An der westlichen Grenze der MEZ-Zeitzone (z.B. Kaiserslautern) ist es dann aber eigentlich (d.h. geografisch/astronomisch betrachtet) erst 11:30 Uhr. Die Sonne erreicht ihren höchsten Stand dort nämlich erst eine halbe stunde später. Die folgende Karte zeigt die mitteleuropäische Zeitzone (MEZ) grün eingezeichnet.

Mitteleuropäische Zeitzone (MEZ) und Osteuropäische Zeitzone (OEZ) zomeruur, l'heure d'été,
Abb 1: Geografische Zeitzonen: WEZ (Westeuropäische Zeitzone) / MEZ (Mitteleuropäische Zeitzone) / OEZ (Osteuropäische Zeitzone)

Bildquelle (Vorlage): By Ssolbergj [GFDL, CC BY-SA 3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons | Nachbearbeitung: Rueff

Um die Zeitunterschiede in den einzelnen Teilen Europas zu vermeiden hat man sich dafür entschieden, dass in Europa weitestgehend überall die gleiche Zeit gilt. Das heißt, dass auch im Bereich anderer geografischer Zeitzonen im Westen von Europa die Zeit der mitteleuropäischen Zeitzone verwendet wird. Das bedeutet, dass politische Zeitzonen gebildet wurden. Die politischen Zeitzonen unterscheiden sich deutlich von den (eigentlichen) geografischen Zeitzonen. Das gilt nicht nur für Europa, auch in anderen Ländern führen die politischen Grenzen dazu, dass von den geografischen Zeitzonen Abweichungen entstehen die teilweise sehr große Gebiete betreffen.

 

Beispiel:

Ein Zug der um 12:00 Uhr in Kaiserslautern abfährt benötigt etwa 45 Minuten nach Saarbrücken. Dabei wird allerdings die Zeitzone zur westeuropäischen Zeit (WEZ) überschritten. Das würde dann aber bedeuten, dass er um 11:45 Uhr dort ankommt. Man müsste also immer umrechnen.

 

Allerdings bedeutet es auch, dass in Frankreich und Spanien die Uhren während der Wintermonate bereits um eine Stunde vorauseilen. Ganz im Westen von Spanien sind es beispielsweise in der Stadt Vigo sogar zwei Stunden.

Die folgende Karte zeigt einerseits hellgrün eingezeichnet die Verwendung der mitteleuropäischen Zeit (MEZ) in den einzelnen europäischen Ländern (politische Zeitzone) während der Wintermonate und andererseits den geographischen Bereich, also die eigentliche (geografische) mitteleuropäische Zeitzone (animiert).

Mitteleuropäische Zeitzone (MEZ) mit angeschlossenen Gebieten, zomeruur, l'heure d'été,
Abb 2: Europa-Normalzeit [d.h. angepasst an den geographischen Bereich der mitteleuropäischen Zeitzone (geografische Zeitzone): Am mittleren Längengrad der mitteleuropäischen Zeitzone [15° Ost / Görlitz] erreicht die Sonne um 12:00 Uhr den höchsten Stand]

Bildquelle (Vorlage): By Ssolbergj [GFDL, CC BY-SA 3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons | Nachbearbeitung: Rueff

Warum wird nicht die tatsächliche Sonnenzeit verwendet?

An jedem Längengrad auf der Erde steht die Sonne zu unterschiedlichen Zeiten im Zenit und damit hat eigentlich jeder Längengrad seine eigene exakte Zeit. Diese astronomisch exakte Zeit wird Sonnenzeit genannt. Die Sonnenzeit ist unabhängig von den Zeitzonen und eher eine sehr theoretische Zeitangabe. Das Beispiel soll dies verdeutlichen: Die Anwendung der Sonnenzeit im realen Leben würde dann eigentlich bedeuten, dass wir bei einer Fahrt in Ost-West/West-Ost-Richtung immer die Uhren neu einstellen müssten. Im Beispiel für die Fahrt von Kaiserslautern nach Saarbrücken würde das bedeuten, dass wir um 12:00:00 Uhr Ortszeit abfahren (ca. 7,749° östliche Länge), zu diesem Zeitpunkt wäre es aber in Saarbrücken erst 11:56:59 Uhr Ortszeit (ca. 6,997°östliche Länge). Bei 45 min. Fahrzeit wären wir dann schon um 12:41:59 in Saarbrücken (Wir müssten dann nach der Ankunft unsere Uhr um 3:01 min. zurückstellen). Würde die Rückfahrt um 13:00:00 Uhr in Saarbrücken starten, dann wäre man aber nach 45 min. Fahrzeit erst um 13:48:01 Uhr in Kaiserslautern (Dort müssten wir unsere Uhr also wieder um 3:01 min. vorstellen). 

Dies soll verdeutlichen: Bereits bei so kurzen Distanzen hätte man kleine Zeitdifferenzen zu berücksichtigen. Dies würde beispielsweise bei Telefonkonferenzen den genauen Zeitpunkt der Kontaktaufnahme erheblich erschweren. Daher hat man die Zeitzonen mit der Vereinheitlichung über einen Bereich von 15 Längengraden eingeführt. Hierdurch sind dann aber für die Bewohner am westlichen Rand einer Zone schon im „normalen Zeitrahmen“  die Uhren bis zu einer halben Stunde vorgestellt. Dafür laufen am östlichen Rand der Zone die Uhren der tatsächlichen Sonnenzeit (=biologischen Zeit) um bis zu 30 min. nach. Dafür, dass man aber diesen „Preis“ zahlt lassen sich zeitliche Abläufe in unserer Gesellschaft besser koordinieren. 

Genau genommen stellt aber bereits die Einführung der Zeitzonen eine Verschiebung der realen (sozialen) Uhrzeit im Vergleich zur biologischen Zeit (=Sonnenzeit) dar!

Durch die Einführung der „sozialen Zeitverschiebung“ im Rahmen der Sommerzeitverordnung wird dieser Effekt aber für viele Menschen noch extrem verstärkt und kann dann erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit bewirken.

→ Weitere Informationen zur Sonnenzeit

Weitere Informationen zu den gesundheitlichen Auswirkungen


Aktuelle westeuropäische Zeit (WEZ):
Aktuelle mitteleuropäische Zeit (MEZ):
Aktuelle osteuropäische Zeit (OEZ):
Aktuelle Moskauer Standard Zeit (MSK):

(powered by Time.is)

Diese Uhrzeiten sind in der jeweiligen geographischen Region (vgl. Karte) weitestgehend im Einklang mit der inneren Uhr des Menschen.

Deshalb sollte die mitteleuropäische Zeit (MEZ) in Deutschland dauerhaft beibehalten werden!



Die "Sommerzeit" (MESZ)

Diese Situation wird nun aber in den Sommermonaten noch verstärkt. Hier werden in Europa die Uhren auf die sog. mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) vorgestellt. Dies entspricht der osteuropäischen Zeitzone (OEZ = MESZ). Dadurch verwendet fast ganz Europa eine Zeit die eigentlich in Kiew der geografischen Zeit entspricht.

Die folgende Karte zeigt den geographischen Bereich der osteuropäischen Zeitzone (amimiert) und die europäischen Länder die während der Sommermonate diese Zeit mitverwenden (rot).

Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ = OEZ) mit angeschlossenen Gebieten, zomeruur, l'heure d'été, Sommerzeit
Abb 3: Europa-"Sommerzeit" ( = OEZ) [d.h. angepasst an den geographischen Bereich der osteuropäischen (geogr. ) Zeitzone: Am mittleren Längengrad der osteuropäischen Zeitzone [30° Ost / ca. bei Kiew] erreicht die Sonne um 12:00 Uhr den höchsten Stand.]

Bildquelle (Vorlage): By Ssolbergj [GFDL, CC BY-SA 3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons | Nachbearbeitung: Rueff

In den rot markierten Ländern zeigt die Uhr genau dann 12:00 Uhr an, wenn in Kiew (d.h. am mittleren Längengrad der osteuropäischen geografischen Zeitzone) die Sonne den höchsten Stand erreicht. Dabei ist zu bedenken: Unsere inneren Uhren orientieren sich am Sonnenstand! Für unseren Körper ist es dann 12:00 Uhr wenn die Sonne den höchsten Stand erreicht hat.

Das bedeutet nun aber, dass wir in Deutschland alles eine Stunde früher tun als es der normalen Zeit und damit unserer inneren Uhr entsprechen würde. Wir stehen eine Stunde früher auf, essen eine Stunde früher und gehen eine Stunde früher schlafen als dies unserer biologischen Uhr entspricht. Deshalb sind wir nach der Umstellung in Frühjahr oft müde, viele Menschen bekommen durch dieses Ungleichgewicht auch gesundheitliche Probleme.

In Frankreich und Spanien laufen die Uhren während dieser Zeit dann sogar um zwei Stunden „falsch“. In der spanischen Stadt Vigo stehen die Leute sogar drei Stunden früher auf als dies ihrer Zeitzone entspricht. Dort zeigen die Uhren dann beispielsweise 6:00 Uhr morgens, in Wirklichkeit ist es aber in Kiew 6:00 Uhr und in Vigo erst 3:00 Uhr! 

 

Was sagt die Statistik zum Thema Zeitumstellung: Über 140 Länder haben überhaupt schon einmal die sog. "Sommerzeit" befolgt, aber etwa die Hälfte von ihnen haben die jährliche Zeitumstellung wieder abgeschafft. Dies und weitere interessante Informationen sind auf der Seite: https://www.timeanddate.de/sommerzeit/statistik zu finden.

 

Gesundheitliche Probleme und erhöhte Unfallzahlen im Zeitraum der Zeitumstellung sind beispielsweise die logische Folge. 

 

Weiterführende Informationen zu den gesundheitlichen Folgen der Sommerzeitverordnung sind auf der folgenden Internetseite zu finden: http://www.zeitumstellung-abschaffen.de/

 

Newsletter zur Initiative "Abschaffung der Zeitumstellung" → hier eintragen

Die drei zentralen Zeitzonen in Europa

Abb4: Europa: Drei zentrale geografischen Zeitzonen (UTC, UTC+1, UTC+2)
Abb4: Europa: Drei zentrale geografischen Zeitzonen (UTC, UTC+1, UTC+2)

Die Abbildung zeigt die drei zentralen geografischen Zeitzonen in Europa. Diese sind die westeuropäische Zeitzone (UTC), die mitteleuropäische Zeitzone (UTC+1) und die osteuropäische Zeitzone (UTC+2). Weiterhin grenzt westlich die Zeitzone der Azoren (UTC-1) und östlich die Zeitzone der Moskauer Standardzeit (UTC+3) an.

Eine mögliche Aufteilung der Zeitzonen in Europa

Abb5: Eine mögliche Zuordnung der Staaten zu den Zeitzonen in Europa
Abb5: Eine mögliche Zuordnung der Staaten zu den Zeitzonen in Europa

Die Karte zeigt eine mögliche Aufteilung der Zeitzonen in Europa unter bestmöglicher Berücksichtigung der gesundheitlichen Rahmenbedingungen auf Grundlage der chronomedizinischen Untersuchungen*. Die politischen Grenzen der europäischen Staaten bilden hierbei zufällig eine sehr einfache Aufteilung unter Beachtung der astronomisch-geographischen Voraussetzungen.

(*Die Sommerzeit aus Sicht der chronobiologischen Medizin, Prof. Dr. Till Roenneberg - LMU München, 23. März 2018)



Die "Sommerzeit", Daylight Saving Time, DST
Die "Sommerzeit", Daylight Saving Time, DST
Die "Sommerzeit", Daylight Saving Time, DST
Die "Sommerzeit", Daylight Saving Time, DST


Die innere Uhr des Menschen ist sehr empfindlich! Wie wirkt sich unser Leben gegen die innere Uhr auf unsere Gesundheit aus? 

  • 8% Anstieg der Verkehrsunfälle in der Woche nach der Zeitumstellung!
  • Anstieg der Volkskrankheiten: Diabetes, Herz-Kreislaufstörungen und Fettleibigkeit

Dies und weitere interessante Erkenntnisse von Chronobiologen der Uni München und der Uni Lübeck sind im Beitrag "Faszination Wissen" zusammengefasst.

 

Faszination Wissen: Taktlos - Das ungesunde Leben gegen die innere Uhr

Mit freundlicher Genehmigung vom Bayerischen Rundfunk (BR)



Die Sommerzeit

Die "Sommerzeit" ist eine Jahreszeit!

 

Wie kommen die Jahreszeiten zustande?

Hierzu betrachten wir die Bewegung der Erde im Sonnensystem. Die Erde dreht sich an einem Tag einmal um die eigene Achse. Bezogen auf die Sonne dauert das genau 24 Stunden. Gleichzeitig bewegt sich die Erde aber auch in einem Zeitraum von einem Jahr einmal um die Sonne. Sie bewegt sich dabei in einer Ebene um die Sonne. [weiterlesen]

Astronomie